Ein Buch entsteht

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So wertvoll der anfängliche Enthusiasmus namens „ich schreibe ein Buch“ auch ist – bevor es zu einer Zusammenarbeit zwischen Kunden und Ghostwritern kommt, müssen einige Punkte geklärt werden.

Nur so kann späteren, zeit- und kostenintensiven Mißverständnissen vorgebeugt werden: Schließlich haben beide Seiten zunächst völlig unterschiedliche Sichtweisen auf das Buchprojekt kein Wunder übrigens.

Desillusionierung vorab

Möchte ein Coach oder Manager seine Überlegungen in Buchform bringen – etwa als Nachweis seiner Kompetenz oder als Dreingabe bei seinen Seminaren – so fehlt oft die nötige Zeit. Aus diesem Grund wird ein Ghostwriter beauftragt, der das Buch zügig schreibt, möglichst bis zur nächsten Buchmesse. Thema beendet.


Kunden übersehen dabei jedoch häufig, dass ein Ghostwriter zwar vieles selbst recherchieren kann, längst jedoch nicht alles – gerade dann nicht, wenn es sich um Firmeninterna oder persönliche Ideen des Kunden handelt. Sicher kann man ein Buch ohne eigenes Zutun schreiben lassen – es wird dann aber eines unter vielen sein und genau jene Dinge vermissen lassen, die vielen Kunden am wichtigsten sind: Einen Stil, der ihrer Persönlichkeit entspricht, einige offenbarte Geheimnisse und Hintergrunderfahrungen, die über das theoretische Wissen hinausgehen.


Inwieweit das Buch letztendlich den Vorstellungen des Auftraggebers nahekommt, hängt nicht alleine an der Arbeit des Schreibers, sondern auch an der Qualität der Zuarbeit des Kunden. Häufig entstehen die besten Ideen erst in einem Dialog, bei dem die Vorschläge des Geists und die inhaltlichen Vorstellungen des Kunden ausgetauscht werden.


Für den Geist ist es unangenehm, wenn Kunden zunächst entschlossen zu sein scheinen, ein Buch zu schreiben, nach einer ersten Beratung das Projekt jedoch absagen, weil ihnen der Aufwand zu hoch ist. Wer also ein Buch in Auftrag gibt, sollte bereit sein, auch selbst zum Erfolg beizutragen.

Kontaktaufnahme

Ob Mail, Telefonat oder persönliches Treffen: Kunden sollten in die Lage versetzt werden, sich ein umfassendes Bild ihres Dienstleisters zu machen. Ein Bild, das über die Webrecherche hinausgeht: Ist der Ghostwriter thematisch und vom Stil her geeignet? Ist er persönlich erreichbar? Stimmt die Chemie? Wie schnell kann das Projekt umgesetzt werden und welches sind die Konditionen?

Vertragsabschluss

Kommen beide Seiten überein, das Buchprojekt gemeinsam anzugehen, wird ein Vertrag unterzeichnet, in dem das genaue Vorgehen festgelegt wird. Wichtig sind hierbei Transparenz, eine Verschwiegenheitserklärung sowie die Minimierung des Risikos: In der Regel sieht die Abmachung Teillieferungen und Teilzahlungen mit anschließender Kündigungsoption vor.

Zusammenarbeit

Je nach Schwerpunkt des Buchs, je nach persönlicher Beteiligung des Auftraggebers und dessen Kommunikationsgewohnheiten kann die Zusammenarbeit höchst unterschiedlich ausfallen:

  • Einige Kunden bevorzugen eine stark textlastige Zusammenarbeit: Dies bietet sich an, wenn das Material oder die zugehörige Literatur bereits vorliegt und nur noch geordnet und ausgewertet werden muss. Der Vorteil besteht in der umfassenden Nachvollziehbarkeit der Kommunikation und der einzelnen Arbeitsschritte.
  • Eine persönlichere Form ist die Durchführung von Gesprächen oder Interviews, z. B. im Wochen- oder Monatsrhythmus: Dabei gibt der Kunde den Schwerpunkt eines Kapitels vor, liefert Sachinformation und nennenswerte Anekdoten zum Thema – deren auflockernde Wirkung übrigens gerade bei nüchternen Texten nicht unterschätzt werden sollte.

Veröffentlichung

Das Buch, die „Visitenkarte mit 200 Seiten“,bietet dem Kunden die Möglichkeit, einen größeren Kreis von Interessierten zu erreichen. Gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung ist ein Buch ein persönliches, dauerhaftes Werk und ein beliebtes Geschenk.